Geburtenrückgang: Sachsen gehen die Schüler aus

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Sachsen hat neue Prognosen für die Schülerzahlen im Freistaat vorgelegt. Demnach steigt die Schülerzahl an allgemeinbildenden Schulen bis 2027 noch leicht an, und zwar um etwa 2,7 Prozent. 

Bis 2040 wird sie dann jedoch um bis zu 20 Prozent sinken, sagen die Landesstatistiker. Besonders hart trifft das die Grundschulen: hier wird sogar ein Rückgang um bis zu 25 Prozent erwartet. 

Kultusminister Konrad Clemens sprach von der traurigsten Statistik Sachsens. Der Geburtenrückgang komme an den Schulen an. 

Kultusminister will Lehrerstellen neu planen 

„Wir setzen auf vorausschauendes Handeln, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen“, so Clemens. „Dazu gehört, dass wir unser Schulnetz mit wohnortnahen Standorten erhalten wollen, zum Beispiel mit mehr Flexibilität bei der Klassenbildung. Dazu gehört ebenso, dass wir die künftigen Lehrerstellen klug planen müssen. 

“Auch wenn aktuell weniger Unterricht ausfällt als im Vorjahr - es ist immer noch zu viel. Dass dem so ist, ist auch eine Folge überzogener Sparmaßnahmen früherer Jahre. Wir brauchen weiter neue Lehrkräfte – vor allem an den Oberschulen und im Ländlichen Raum. Auf der Grundlage der neuen Schülerzahlen legen wir gleich im Januar eine neue Lehrerbedarfsprognose vor„, erklärt der Minister.

Unis sollen auf die Bremse treten  

Mit dem Wissenschaftsministerium laufen bereits Gespräche über eine Anpassung der Zielvereinbarungen mit den Universitäten, um die Anzahl der jeweiligen Lehramtsstudienplätze an die sich verändernden Bedarfslagen anzupassen.

Dazu sagt Conrad Clemens: “Der Blick auf die Schülerzahlprognose der 2030er Jahre zeigt, dass wir absehbar insbesondere in den großen Städten weniger neue Grundschullehrkräfte brauchen. Es ist unsere Verantwortung gegenüber allen jungen Menschen die sich für ein Lehramtsstudium in Sachsen entscheiden, dass wir das offen kommunizieren und zugleich klare Perspektiven aufzeigen.„