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Sensation in Sachsen: 3.000 Jahre alter Schatz entdeckt!

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Es ist ein Fund, der Geschichte schreibt. Archäologen präsentierten am Freitagmittag in Dresden einen 3.000 Jahre alten Bronze-Schatz aus Klein Neundorf bei Görlitz. Mit über 16 kg Gesamtgewicht und mehr als 300 Objekten ist es der größte Bronzehort aus der Oberlausitzer Region und der zweitgrößte im gesamten Freistaat.

Ausgegraben wurden Schmuck, Waffen und Werkzeuge. Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von einem „Glücksfall“ und lobte die ehrenamtlichen Helfer - ohne ihre Recherche wäre der Schatz nie entdeckt wurden.Angefangen hatte alles wie ein Krimi. Schon im Jahr 1900 entdeckten Kinder bei der Kartoffelernte drei alte Dolche. Einer verschwand kurz darauf beim Spielen, die anderen beiden wurden 1905 vom Görlitzer Museum angekauft. Da der Vater der Kinder dem Museum auch ein bronzezeitliches Tüllenbeil abgab, stand die Vermutung im Raum, dass es sich möglicherweise noch weitere Fundstücke im Boden befinden.

Die Übergabe wurde gut dokumentiert, geriet anschließend aber in Vergessenheit. Jahre später wurde der zuständige Direktor der Görlitzer Sammlungen Dr. Jasper von Richthofen auf den entsprechenden Eintrag aufmerksam - und der Verdacht blieb: Da liegt noch mehr im Boden! Gemeinsam mit der Unterstüzung des Landesamtes für Archäologie Sachsen und modernen Metallsuchgeräten machte er sich auf die Suche der damaligen Fundstelle.

Im August 2023 ging es los: Bei heißem Sommerwetter, mehreren ehrenamtlichen Sondengängern und Fachleuten wurde das entsprechende Areal, wo der Fund vermutet wurde, genauer unter die Lupe genommen. Zunächst erfolglos, bis der Sondengänger Henry Herrmann seine Nachforschungen auf den westlichen Rand der eingegrenzten Untersuchungsfläche ausdehnte. Und siehe da - dort wurden schließlich bronzene Sichelbruchstücke entdeckt!

Kurzerhand rückte das gesamte Team an. Von September 2023 bis April 2024 liegen die Ausgrabungen.

Das Ergebnis ist atemberaubend: 310 Objekte – Waffen, Beile, Sicheln, Ringe und sogar ein zerbrochenes Schwert. Besondere Überraschung: Eine seltene Fibel vom Typ Spindlersfeld, und ein Schwert, das wohl aus Süddeutschland stammt. Alles lag in einer kleinen Grube, sorgfältig deponiert - vermutlich ein Ritus, vermuten die Experten, als ein bloßes Verbergen von Waffen in unsicheren Zeiten.

Jetzt werden die Schätze restauriert, dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. Danach soll der Hort in Ausstellungen gezeigt werden – auch in Görlitz, wo alles begann. Bis dahin heißt es noch Geduld, denn die Arbeit an den empfindlichen Funden dauert wohl mehrere Monate.