++ EIL ++
  • Der Stadtrat hat Ja gesagt zur Auftragsvergabe an Goldbeck.
  • Gespannt verfolgten BSV-Unterstützer und Nachwuchsspielerinnen die Debatte.

Heiße Debatte, klares Votum – Ballsporthalle wird ein Hingucker

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Den Mitgliedern und Freunden vom BSV konnte himmelangst werden. Die Zwickauer Stadträte debattierten am Donnerstagnachmittag heftig, beklagten die Geldknappheit und übten harsche Kritik am Vergabeverfahren. Kippt die Ballsporthalle? Nach gut einer Stunde schauten alle gespannt auf das Abstimmungsergebnis, und es überraschte: 37 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme, 7 Enthaltungen. Der Auftrag für den Neubau kann vergeben werden.

„Es ist gelinge gesagt katastrophal gelaufen“, sagte FDP-Stadtrat Friedrich Binder über das Vergabeverfahren. CDU-Fraktionschef Michael Luther nannte die Ausschreibung abenteuerlich – so etwas habe er noch nicht gesehen. Der Knackpunkt war, welches Gewicht die einzelnen Kriterien hatten.

Es gab am Ende zwei Bieter. Den Zuschlag bekam Goldbeck Ost in Treuen, das preiswertere Angebot hatte allerdings der Kontrahent abgegeben. In der Debatte fiel der Betrag, obwohl der Finanzbürgermeister gemahnt hatte, darauf zu verzichten: 586.000 Euro weniger hätte es gekostet, wenn die andere Firma den Auftrag bekommen hätte.

Das beste Angebot machte aber Goldbeck, weil noch andere Kriterien eine Rolle spielten. Michael Luther nannte sie mit ihrer Wichtung: 30% Preis, 10% Termin, 30% Außengestaltung, 20% Innengestaltung, 10% Bauumfeld. Nach seiner Rechnung und nach seinen Worten hätte der Erstplatzierte fünf Millionen über dem anderen Angebot liegen können und hätte trotzdem gewonnen, weil er diese Softkriterien besser erfüllt.

Den Verantwortlichen wurde diese Vergabe quasi um die Ohren gehauen. Und es wurde mehrfach erwähnt, dass die Stadt ein jährliches Defizit von 15 Millionen Euro hat und sich die Frage stellt, ob Zwickau sich die Halle leisten kann. Auf der anderen Seite war die finanzielle Lage schon bekannt oder zeichnete sich ab, als das Bauvorhaben vor einem Jahr beschlossen wurde. Und wenn Goldbeck plant und baut, kostet es immer etwas weniger als 16,7 Millionen Euro, die als Obergrenze gelten.

Es wurden auch die Argumente nochmals aufgefrischt, die für die Halle sprechen: der große Bedarf des Schul- und Breitensports an Turnhallen, der Marketing-Effekt des BSVs in der 1. Bundesliga. Und vielleicht war es auch ein Vorteil, dass Fassade und Innengestaltung sehr wichtige Kriterien waren. Michael Luther sagte am Ende seiner Rede: „Es wird eine schöne Halle.“ AfD-Fraktionschef Wolfgang Elsel sprach sogar von einem Hingucker. 

Audio:

Jacek Wasilewski aus dem Präsidium vom BSV