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  • Die frühere Schocken-Zentrale wird Zwickau als möglichen Standort für ein Bildungszentrum von Yad Vashem vorschlagen.

Israel sucht Ort für eine Premiere – Zwickau wirft Hut in den Ring

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Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem plant, das erste Bildungszentrum außerhalb von Israel ins Leben zu rufen – und zwar in Deutschland. Von den Bundesländern sind drei in der engeren Auswahl: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Der Stadtrat hat in dieser Woche beschlossen, dass sich Zwickau aktiv als Standort anbietet. Sollte die Stadt ausgewählt werden, bestehen gute Chancen, dass ein ungenutztes Gebäude der Familie Schocken eine wünschenswerte Perspektive hat.

Der Antrag, sich zu bewerben, nahm im Stadtrat einen ungewöhnlich kurzen Weg. Er kam von der CDU, und normalerweise werden solche Anträge von Fraktionen zunächst in einen Ausschuss verwiesen. Hier wurde sofort diskutiert und beschlossen, weil Eile geboten ist: Schon Anfang Dezember sollen Delegationen aus Israel mögliche Orte besichtigen.

Zwickau sei nicht der erste und wichtigste Standort, räumte Christian Siegel von der CDU-Fraktion ein, „aber schon die Bewerbung steht uns als Kommune gut zu Gesicht, und wir haben authentische und passende Standorte.“ Diese hatte er vorher genannt: das sanierte Schocken-Kaufhaus und die frühere Schocken-Zentrale an der Werdauer Straße/ Stiftstraße. Womöglich kommt auch das Wohnhaus an der Parkstraße in Frage.

Sven Quilitzsch erklärte, dass der Antrag von seiner Fraktion selbstverständlich zu unterstützen sei, weil sich das BSW für Frieden, Völkerverständigung, für ein Miteinander einsetze. Zwickau würde eine weitere Gedenkstätte gut stehen, die auch touristisch besucht werden würde. Der Stadtrat beschloss die Bewerbung fast einstimmig – es gab 42-Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung.