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Demo in Zwickau für Respekt und Liebe

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In Zwickau sind am Sonntagnachmittag erneut Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen zu setzen für Weltoffenheit, Demokratie, Respekt und Menschenwürde. Rund 650 Frauen, Männer und Kinder nahmen an der Kundgebung auf dem Domhof teil und bildeten anschließend eine Menschenkette durch die Innenstadt. Bereits vor vier Wochen hatte es in Zwickau eine Veranstaltung für diese Werte gegeben.

Reden hielten diesmal unter anderem Vertreter der Kirchen, der Rektor der WHZ und der ehemalige Direktor des Puppentheaters, Heinrich Schulze. Es wurde zum einen der Rechtsextremismus mit klaren Worten verurteilt, zum anderen auch dazu aufgerufen, einem Riss durch die Gesellschaft entgegenzuwirken.

„Wir sollten mehr Mut haben, auf Menschen zuzugehen, die sich über Ausländer beschweren, und ihnen zuhören“, sagte Kristin Oder, Betriebsrätin bei VW. „Jesus hat dazu eingeladen, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam darüber nachzudenken, worauf es ankommt“, erinnerte die evangelischen Pfarrerin Insa Lautzas. Heinrich Schulze zeigte sich erschüttert, „dass sich das alte, verbrecherische  Gedankengut nicht ausrotten lässt“, riet aber auch: „Bleiben Sie gegenüber Andersdenkenden menschlich!“ Mit Hass sei nichts zu erreichen.

Stephan Kassel, Rektor der WHZ, erklärte, dass die Hochschule den freien Austausch von Ideen und Menschen braucht, und warnte vor Rattenfängern mit simplen Botschaften. Leon aus Stollberg berichtete von Angriffen beim Christopher Street Day, bei einer Demokratie-Veranstaltung, wie er sagte: „Liebe ist Demokratie“. Er forderte dazu auf, weiter für die Demokratie einzutreten, „sonst tritt sich der Hass auf der Straße breit“. Generalmusikdirektor Leo Siberski verlangte einen Übergang von Reagieren zum Agieren.

Audio:

VW-Betriebsrätin Kristin Oder:
Ex-Oberbürgermeisterin Pia Findeiß: