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  • Der Angeklagte (li.) mit seinem Verteidiger Johannes Chu. (c) Frank Vacik
    Der Angeklagte (li.) mit seinem Verteidiger Johannes Chu. (c) Frank Vacik

Dreieinhalb Jahre Haft für Amokläufer von Reichenbach

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Ende Dezember 2017 ist ein Mann in Reichenbach Amok gelaufen. Mit einem Hammer bewaffnet stürmte er Jobcenter und Krankenhaus. Dann lieferte sich der 42-Jährige noch eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Heute stand er deswegen vor Gericht.

Das Jobcenter hatte dem Krankenpfleger die Leistungen gestrichen. Als die Mietzahlung anstand, drehte der Mann durch. Mit Hammer und Küchenmesser stand er blutüberströmt im Jobcenter und forderte 355 Euro. Eine Mitarbeiterin gab ihm etwas aus ihrer privaten Tasche. Danach tauchte der Mann im Krankenhaus auf und brüllte herum. Schließlich gab es noch eine Verfolgungsjagd, bei der zwei Beamten verletzt wurden. Für die Aktion muss der Mann jetzt ins Gefängnis. Dreieinhalb Jahre Haft lautete das Urteil am Zwickauer Landgericht. Richter Gerolf Müller sagte in seiner Urteilsbegründung: "Sie leider an einer Persönlichkeitsstörung aber laut Gutachterin sind sie voll schuldfähig. (...) Sie haben mit hoher krimineller Energie gehandelt." Zum Glück seien die Verletzungen der Beamten nicht schwer, so Müller. Zum Urteil gehört auch der Entzug des Führerscheins für die Dauer von einem Jahr. Die Verteidigung hatte 2 Jahre und drei Monate Haft gefordert.