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Gelenkwelle soll schließen – 800 Beschäftigte betroffen

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Der Gelenkwelle in Zwickau-Mosel steht vor dem Aus. Die Unternehmensleitung von GKN Driveline will den Standort nach 42 Jahren schließen. Darüber wurde die Belegschaft des Autozulieferers am Mittwochmittag informiert.

Die IG Metall Zwickau verurteilt den Schließungsbeschluss, der am Montag getroffen wurde. „Es ist ein Schlag ins Gesicht der mehr als 800 Beschäftigten. Wir stehen an ihrer Seite“, sagte der Zweite Bevollmächtigte Benjamin Zabel am Nachmittag. Man werde nun auf einer Mitgliederversammlung über den Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze beraten. „Die gesamte Region ist aufgefordert, gegen diese Standortschließung zu protestieren.“

Vom Betriebsrat hieß es, es sei bitter, dass die Arbeitsplätze dem Profit geopfert werden sollen. Denn der Konzern ziehe an anderer Stelle eine neue Fertigung hoch.

Wie das GKN am Nachmittag mitteilte, sei der Standort auf Dauer nicht mehr zu halten. Geplant sei, ab der zweiten Jahreshälfte die Produktion an andere Standorte zu verlagern. Dafür sei ein Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen.

Begründet wurde der Schritt mit strukturellen Veränderungen in der Automobilindustrie. Vor diesem Hintergrund werde die Auslastung des Werks in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen.

Hergestellt werden am Standort Gelenkwellen für Pkw. Ziel sei es, für die Beschäftigten sozialverträgliche Lösungen zu finden, hieß es weiter.

Update 18 Uhr: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sprach von einem Rückschlag für das Automobilland Sachsen. „Dass es für die Produkte von GKN einen Absatzmarkt gibt, zeigen die Pläne des Unternehmens, ein Werk in Ungarn aufzubauen.“ Er erwarte von GKN, diese Entscheidung zu überdenken und weiter auf die hohe Kompetenz der Beschäftigten und die gute Qualität der Arbeit in Zwickau zu setzen. Sein Ministerium und die Wirtschaftsförderung Sachsen seien sind gesprächsbereit und gewillt, im Schulterschluss mit der IG Metall den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern.

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Mitarbeiter von GKN