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  • Betriebsgelände VW Sachsen in Zwickau/ Mosel

Jobabbau bei VW in Zwickau - Befristete Verträge laufen aus

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Volkswagen baut exakt 269 Stellen in seiner E-Auto-Fabrik in Zwickau ab. Dabei handelt es sich um befristete Verträge, die nach zwölfmonatiger Laufzeit in Kürze auslaufen und nicht verlängert werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Beschäftigten der Frühschicht wurden bei einer Betriebsversammlung informiert. Auch am Freitag sind noch einmal Betriebsversammlungen geplant. Voraussichtlich müsse auch der Schichtbetrieb angepasst werden. Das konkrete Vorgehen soll in den nächsten Tagen mit der Arbeitnehmervertretung abgestimmt werden, sagte ein VW-Sprecher.

Keine Kurskorrektur

„Volkswagen ist vom Weg in die Elektromobilität weiterhin zu 100 Prozent überzeugt. Der Standort Zwickau spielt dabei eine zentrale Rolle.“ In den vergangenen Jahren wurden 1,2 Mrd. Euro in den Standort investiert und mehr als 3.000 Mitarbeitende neu eingestellt, die meisten davon zunächst befristet. „Die Stammbelegschaft ist sicher, es wird niemand frühzeitig gekündigt (...) und schon gar nicht wird es Massenentlassungen geben“, stellte der Sprecher klar.

Als Grund für den Stellenabbau wurde „die aktuelle Marktsituation“ genannt. Angesichts hoher Inflation und rückläufiger Förderprämien halten sich Käufer bei Elektro-Autos zurück. Im Zwickauer Werk werden ausschließlich E-Autos gebaut für die Marken Volkswagen, Audi und Cupra. Befürchtet wird, dass weitere Beschäftigte mit befristetem Vertrag ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. In der Fabrik arbeiten aktuell rund 10.700 Menschen.

IG Metall kritisiert Umgang mit Mitarbeitern

Die IG Metall kritisierte den Umgang mit den befristet angestellten Mitarbeitern. Im Juni seien zwar 540 Verträge entfristet worden. Alle anderen warteten jedoch auf eine klare Perspektive. Sie alle hätten zusammen mit der Stammbelegschaft entscheidend zum Umbau des Werks beigetragen. Dass sie seit Wochen über ihre Zukunft hingehalten würden, sei ein Umgang, „den wir so bei Volkswagen bislang nicht kennen und auch nicht akzeptieren wollen“, monierte Knabel. Er kritisierte auch Ministerpräsident Michael Kretschmer. Von ihm verlangte er eine aktivere Rolle in den Gesprächen über die Zukunft des Standorts Zwickau. (mit dpa)

Audio:

Pressesprecher Christian Sommer im Interview mit unserem Reporter Ralph Köhler
VW-Mitarbeiter sagten uns nach der Versammlung