- Ruhende JVA-Baustelle in Zwickau-Marienthal
JVA: Erst wird der Pfusch beseitigt, dann zu Ende gebaut – bis 2029
Hinter den Gefängnismauern in Zwickau-Marienthal tut sich seit über einem Jahr so gut wie nichts. Am Dienstag herrschte immerhin vor den Toren reger Betrieb, weil der Bauherr Journalisten eingeladen hatte. Gut eine Stunde wurde geredet. Die Botschaft: Es geht weiter – zunächst mit Mängelbeseitigung, dann ab 2027 mit dem baulichen Endspurt. Der „Zieleinlauf“ ist für Ende 2029 vorgesehen.
Sebastian Hecht, Staatssekretär im sächsischen Finanzministerium, sprach einleitend von großem Mist, ließ den unrühmlichen Verlauf Revue passierten und kam unweigerlich zu den Mängeln, vor denen der Bauherr steht – großem und kleinem Pfusch sowohl in der Planung als auch in der Bauausführung.
Falk Reinhardt, technischer Geschäftsführer vom Staatsbetrieb SIB, nannte Beispiele für erhebliche Mängel: fehlerhafte Abdichtung auf dem Dach oder durchfeuchtete Dämmung. Bei Elektroanlagen wurden so gravierende Fehler gemacht, dass Leitungen wieder rausgerissen werden müssen. In diesem Jahr und 2026 sollen möglichst alle Mängel beseitigt werden.
2027 soll dann ein Totalunternehmer übernehmen und – verantwortlich für Planung und Ausführung – das Vorhaben zu Ende bringen. Wenn der Zeitplan eingehalten wird und Anfang 2030 das Großgefängnis seinen Betrieb aufnimmt, dann reden wir von einer Bauzeit von zehn Jahren. Rund 236 Millionen Euro sind bereits verbaut, der aktuelle Finanzrahmen sieht Gesamtkosten von 500 Millionen Euro vor, 24 Millionen Risikovorsorge eingeschlossen.
