- Christine Burkhardt und ihr Nachfolger Hagen Wirsing in der Werkstatt.
- Aktuell arbeiten beide zusammen; nach seiner Ausbildung soll Hagen Wirsing das Geschäft übernehmen.
- Die Goldschmiede Hertel befindet sich in der Oststraße in Werdau.
Dank Rückkehrer! Dieses Traditionshandwerk bleibt Werdau erhalten
Eigentlich war das Aus für die Goldschmiede Hertel in Werdau schon besiegelt. Inhaberin Christine Burkhardt, gebürtige Hertel, hatte es den Gästen zum 175-jährigen Bestehen des Familienunternehmens in der Coronazeit bereits verkündet, weil die lange Suche nach einem Nachfolger erfolglos geblieben war. Doch das ist alles „Schnee von gestern“ - der Grund: Hagen Wirsing.
„Er ist der Sohn von Freunden und kam schon als achtjähriger Junge jedes Jahr zu uns in die Werkstatt, um Schmuck für seine Familie anzufertigen“, erzählt die 69-Jährige. Seine Familie wohnt hier in Werdau, er ist aber nach Berlin gezogen. Dort hat der 43-Jährige erfolgreich sein eigenes Café geführt, bis Christine Burkhardt ihn gefragt hat, ob er zurückkommen will, um ihr Geschäft zu übernehmen.
„Berlin ist schön, aber hier ist meine Familie. Hier habe ich ein bestehendes soziales Netzwerk und der Beruf hat mir immer Spaß gemacht“, erzählt Hagen Wirsing und ergänzt mit einem Augenzwinkern, dass die Mieten in Werdau auch deutlich angenehmer seien als in Berlin.
Seit Anfang Oktober macht Wirsing nun seine Ausbildung zum Goldschmied. In zwei Jahren könnte er sie vorzeitig abschließen und die Goldschmiede übernehmen. „Die praktische Gesellenprüfung könnte er schon nächste Woche machen, aber die Theorie gehört eben auch dazu“, sagt Christine Burkhardt über ihren neuen Azubi. „Ich bin sehr glücklich, dass es die Goldschmiede noch in einer sechsten Generation geben kann!“


