• Mittwochnachmittag gab es eine Dialogveranstaltung zum Grillplatz vor Ort.

Pölbitz: „Grill-Kugel“ und ihre Nutzer bekommen ein halbes Jahr Probezeit

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Anwohner der Brückenstraße nennen ihn „Grill-Kugel“, den Treffpunkt an der Mulde, neben dem Park der Neuen Welt. Der Pavillon mit rundem Dach ist aus Stahl – zum Schutz vor Vandalismus. Bei der Dialogveranstaltung am Mittwochnachmittag fiel auch die Bezeichnung „Assi-Tempel“. Bewohner des Quartiers sprachen unumwunden aus, was sie an diesem Grillplatz ärgert und warum sie in ihrer Petition verlangen, dass er dort verschwindet. Die Stadt versprach eine Reihe von Schritten, um das Problem in den Grill zu bekommen. Entschieden wird voraussichtlich im Spätsommer.

„Hier feiert keiner auf normale Weise“, hieß es bei dem Vor-Ort-Termin. Etwa 30 Anwohner waren gekommen, die meisten meldeten sich zu Wort. Vertreter der Stadtverwaltung, Stadträte, Sozialarbeiter und Polizeibeamte hörten zu. Die Gesänge seien manchmal bis zwei Uhr oder gar vier Uhr zu hören. Mit beleuchteten Subwoofern wird angerückt, mit dem Auto auf den Muldendamm gefahren, mit Flaschen an den Pavillon geschlagen. Statt Holzkohle brennen Bäume und sonstwas. Der Gestank zieht rüber zu den Wohnhäusern. Die Notdurft wird am Zaun, an der Mulde oder im Gebüsch verrichtet, Müll hinterlassen. Auch von Drogenkonsum wurde berichtet.

Für die einen Anwohner gibt es nur eine Lösung: Die Kugel umsetzen – zum Beispiel flussaufwärts nach Schedwitz zwischen Röhrensteg und Sportplatz, wo niemand wohnt. Andere fanden, dass als erstes ein Schild notwendig ist, wo die Regeln erklärt werden und auch die Strafen, wenn dagegen verstoßen wird. Auch die Einsätze der Polizei und des Ordnungsamtes sollten von den Nutzern, die sich nicht benehmen können, bezahlt werden, war ein Vorschlag.

„Ich glaube das, was sie beschreiben“, sagte Baubürgermeisterin Silvia Queck Hänel, „man sieht es ja an den Beschmierungen“. Sie kündigte unter anderem an, dass die Beschilderung kommt und dass der Pavillon auf Vordermann gebracht wird und Mülleimer aufgestellt werden. Es wird weiterhin regelmäßig Kontrollen geben, versprach die Bürgermeisterin und forderte die Anwohner auf, Auffälligkeiten zu dokumentieren und bei Verstößen gegen die Regeln Ordnungsamt und Polizei anzurufen.

Noch vor den Sommerferien wird es eine zweite Veranstaltung vor Ort geben, bei der dann ausgewertet wird, was die Kompromissversuche gebracht haben, ob sich etwas getan hat. Über die Petition soll der Hauptausschuss im September erneut beraten. „Ich bin froh, dass unser Anliegen Gehör gefunden hat und dass die Petition nicht abgeschmettert wurde“, sagte Jürgen Gaugenrieder, Anwohner und Mitinitiator der Petition. Er hält eine Lösung, die beiden Seiten gerecht wird, für möglich.

Audio:

Jürgen Gaugenrieder

Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel