- Das Sachsensofa - im Gespräch Moderator Daniel Heinze, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Oberbürgermeisterin Constance Arndt und Bischof Heinrich Timmerevers (von links nach rechts)
- Wolfgang Schäuble im Interview nach der Diskussionsrunde
Promi-Talk zu Macht
Das Sachsensofa stand am Mittwochabend in Zwickau. Das schwarz-gelb-grüne Sitzmöbel ist das Symbol für ein Format der Katholischen Akademie im Bistum Dresden-Meißen. Vor 150 Gästen im Haus der Sparkasse diskutierten drei Persönlichkeiten in hohen Ämtern über Macht und weitere politische Themen: der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt und der Bischof von Dresden-Meißen Heinrich Timmerevers.
Die große Macht wollte keiner bestätigen. Man stehe im Amt unter ständiger Beobachtung, sagte Wolfgang Schäuble, „das ist aber auch eine gute Vorkehrung, Macht nicht zu missbrauchen.“ Heinrich Timmerevers erklärte, dass er das Amt als Bischof nicht allein wahrnehmen kann. Es sei eingebunden in Gremien. „Alleine kann keiner.“ Andererseits beschrieb er, dass die katholische Kirche dabei sei, die Verantwortung breiter zu verteilen. Ein Bürgermeister sei jemand, der verhandelt, sagte Constance Arndt. Für Entscheidungen müsse man andere mitnehmen, in dem Fall den Stadtrat.
Aus dem Publikum kamen unter anderem Fragen zu Querdenkern, Reichsbürgern und ähnlichen Kräften, zum Sturm auf den Reichstag und Provokationen im Bundestag. Wie damit umgehen? Wenn Menschen den Rechtsstaat verächtlich machen, dürfe sich das der Staat nicht gefallen lassen, sagte Wolfgang Schäuble. Eine Form des Umgangs mit Provokationen ist für ihn auch diese: „indem man nicht darauf regiert.“ Constance Arndt erhielt Beifall für ihre Position, dass sie keine Unterstützung von oben erwartet, sondern Engagement hier vor Ort, Solidarität im direkten Umfeld. „Die Macht des Einzelnen ist die Schwäche der Anderen. Wenn ich den Raum diesen Personen überlasse, dann können sie sich auch entsprechend entfalten. Es geht darum, dass die demokratischen Kräfte ihren Raum behalten und nicht abgeben.“

