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  • Stadtratssitzung am Donnerstag im Bürgersaal - das Theater-Thema wurde in der Tagesordnung nach vorn gezogen.

Stadtrat diktiert Theater kein Sparkonzept, doch das Problem bleibt

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Die Theater Plauen-Zwickau hat kein Sparkonzept verordnet bekommen. Ursprünglich sollte der Stadtrat das Szenario „Schrumpfkur“ als Marschroute vorgeben: weniger Veranstaltungen, weniger Stellen, weniger Lohn. Doch der Rat verzichtete am Donnerstag darauf, sondern bekannte sich zum Mehrspartentheater und gab der Theaterleitung freie Hand, das drohende Minus in Millionen-Höhe abzuwenden.

Das Konzept trägt den Titel „Szenario 2a+“ – Münchner Berater hatten es ausgearbeitet und favorisiert, die Rathausspitze war dem gefolgt. Aufsichtsratschef Jens Heinzig, BfZ, sprach von drastischer Einschränkung der Neuproduktionen, massiven Stellenstreichungen und einem Haustarifvertrag, bei dem er Zweifel hat, dass er mit den Gewerkschaften ausgehandelt werden kann. Was dann noch übrig bleibe, sei nicht mehr das Theater Plauen-Zwickau, das wir kennen und schätzen.

Die CDU-Fraktion brachte einen anderen Vorschlag ein, und der wurde nach einstündiger Debatte auch fast einstimmig beschlossen (eine Enthaltung und eine Nein-Stimme): Im ersten Punkt bekennt sich der Stadtrat zum Erhalt des Theaters mit mehreren Sparten, im zweiten verlangt er sinngemäß von der Theater-gGmbH, mit dem vereinbarten Geld auszukommen. 

Von Plauen und Zwickau gibt es demnach bis Ende 2028 jährlich zehn Millionen Euro. Die zusätzlichen Mittel aus dem Nothilfeprogramm entfallen 27 und 28. Die Geschäftsführerin Sandra Kaiser begrüßte es, nun ein größeres Handlungsfeld zu haben, doch das Finanzloch bleibe und es gebe kein Signal, wie es geschlossen wird. Nach aktuellem Stand fehlen bis Ende 2028 rund drei Millionen Euro. Christian Siegel, CDU, stellte klar, dass der Stadtrat damit nicht raus ist aus der Verantwortung: „Wir sind alle gefragt, an einer tragfähigen Theaterfinanzierung mitzuwirken.“

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Sandra Kaiser, Geschäftsführerin vom Theater