- Auch auf dem Striezelmarkt soll es am Montag bis zum Nachmittag still bleiben
Stille aus Protest auf Weihnachtsmärkten in Dresden und Pirna
Aus Protest gegen erhöhte Kosten für Musik soll auf den privaten Weihnachtsmärkten in Dresden und Pirna am Montag Stille herrschen. Die Märkte wollen sich am bundesweiten „Tag der Stille“ beteiligen, wie die Betreiber am Sonntag mitteilten.
Keine Musik beim Weihnachtsmarktbummel
Auf dem Augustusmarkt, dem Advent auf dem Neumarkt sowie dem Romantischen Weihnachtsmarkt am Taschenberg in Dresden sowie auf dem Canalettomarkt in Pirna werde es keine Hintergrundmusik und kein Bühnenprogramm mit musikalischer Umrahmung geben, hieß es. Die Frage nach der Angemessenheit der Erhöhung müsse dringend gestellt werden, so die Betreiber. Oft würden Tausende Euro fällig, wenn Musik beiläufig und fernab von Konzert– oder Radioqualität zu hören ist.
Auch auf dem Striezelmarkt soll zwischen 10 und 14 Uhr keine Musik gespielt werden, teilte die Stadt Dresden am Sonntagabend mit.
Petition zur Rettung kultureller Freiluftveranstaltungen
Bereits Mitte November hatten mehrere Städte in Sachsen eine Petition ins Leben gerufen, in der sie verlässliche Gebühren der Musik-Verwertungsgesellschaft Gema forderten. In der Petition heißt es, die Kosten hätten sich für Veranstalterinnen und Veranstalter - beispielsweise von Weihnachtsmärkten - teilweise mehr als verzehnfacht. Dem Weihnachtsmarkt Radebeul zum Beispiel wurden für das vergangene Jahr rund 13.000 Euro in Rechnung gestellt, vorher waren 1.000 Euro üblich. Die Stadt Oberwiesenthal erhielt für den Weihnachtsmarkt 2022 von der GEMA eine Rechnung über 25.000 Euro.
Unterschrieben hatten Vertreter aus Großenhain, Radebeul, Meißen, Niederau, Oberwiesenthal, Schneeberg sowie der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen, Axel Klein.
Gema wehrt sich gegen die Vorwürfe
Seit 2011 sei die Bemessungsgrundlage gleich geblieben, heißt es von der Verwalterin der Musikrechte. „Einige große, umsatzstarke Märkte haben uns deutlich zu kleine Flächen gemeldet“, sagte Gema-Vorstandsmitglied Georg Oeller. Die Gema habe die Gesamtfläche der Märkte bis 2022 nicht kontrolliert, sondern sich in den vergangenen Jahren auf die gewissenhafte und korrekte Anmeldung der Weihnachtsmarktbetreiber verlassen.
Deutschlandweit hat die Gema nach eigenen Angaben rund 3.350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich.(mit dpa)