Blockade vor Sachsenmilch beendet - Polizei stellt Sonnenschutzzelt auf
Die Blockade vor Sachsen-Milch in Leppersdorf bei Radeberg ist beendet – die Zufahrt zum Werk wieder frei. Am späten Vormittag gaben die Teilnehmer auf. 41 Tierrechtler hatten am Morgen die Zufahrt besetzt. Elf klebten sich an die Straße, drei kletterten auf einen Milchlaster. Sei seien freiwillig vom Lkw heruntergekommen und hätten auch freiwillig die Straße verlassen, sagte uns Polizeisprecher Kai Siebenäuger. „Wir haben ein Zelt aufgestellt, damit die Personen nicht in der Sonne sitzen mussten.“
Die sogenannten Aktivisten der Gruppe „Animal Rebellion“ wollten damit gegen Massentierhaltung protestieren. Sie gaben Sachsenmilch eine Mitverantwortung. Das Unternehmen beziehe und verarbeite Milch aus der sogenannten ganzjährigen Anbindehaltung. Bei dieser Form der Tierhaltung stehe die Kuh ihr Leben lang angekettet an einem Platz im Stall und könne sich nicht einmal umdrehen, so eine Sprecherin der Gruppierung.
Die betrieblichen Abläufe seien während der Blockade nicht gestört gewesen. Die Molkerei besitze noch andere Zufahrten, nach einem kurzen Stau habe der Verkehr umgeleitet werden können, so der Polizeisprecher. Gegen die „Kleber“ und „Kletterer“ wird wegen Nötigung ermittelt.
Scharfe Kritik an der Aktion kam von der Bauern-Vereinigung „Land schafft Verbindung“. Vorsitzender Mike Krause verurteilte die Blockade. „Uns ist nicht bekannt, dass in Sachsen auf diese Weise die Landwirtschaft praktiziert wird.“
Die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH hat rund 3.000 Mitarbeiter und bezeichnet sich selbst als einen der modernsten milchverarbeitenden Betriebe Europas. Aus der angelieferten Milch - nach eigenen Angaben jährlich rund 1,7 Milliarden Kilogramm - werden Produkte wie Milch, Butter, Joghurt oder Käse hergestellt.(kmk mit dpa)