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  • Monica Mühleise (stehend 2.v.l.) und Marjorie Mühleise Danzer (stehend 2.v.r.) mit ihren Familien. Die beiden sind die Urenkelinnen von Martha Ringer.
  • Diese vier Steine erinnern ab sofort an die Familie Ringer.
  • Jens Kunze hatte die Idee für die Stolpersteinverlegung am Werdauer Markt.

Werdau erinnert mit Stolpersteinen an verfolgte Familie

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Auf dem Werdauer Markt ist am Mittwoch ein Stück Geschichte für die Ewigkeit festgehalten worden. Vier Stolpersteine wurden in Gedenken an die Familie Ringer verlegt - direkt vor ihrem früheren Wohnhaus. 

Zur Zeit des Dritten Reichs deportierten die Nationalsozialisten Bernhard und Martha Ringer, sowie ihren gemeinsamen Sohn Hans und dessen Frau Ruth in verschiedene Konzentrationslager. Bernhard kam frei und starb 1940 in Leipzig, Hans Ringer wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Ruth und Martha überlebten die NS-Zeit und wanderten anschließend aus - Ruth in die USA, Martha nach Brasilien.

Knapp 90 Jahre später hat sich auch Jens Kunze mit der Geschichte der Ringers beschäftigt. Er ist der Initiator der Stolpersteinidee. Hilfe bei der Umsetzung bekam er von einigen Schülerinnen des Werdauer Humboldt-Gymnasiums. Sie hatten im Rahmen ihres Ethikunterrichts genau denselben Einfall wie Kunze und setzten sich mit ihm in Kontakt.

Bei der Verlegung der Steine waren auch zwei Nachfahrinnen der Ringers vor Ort. Für sie war es ein emotionaler Moment, auch weil sie ihre Uroma Martha noch persönlich kennengelernt hatten. „Dass es Menschen gibt, die so eine Aktion in die Wege leiten, ist wichtig und auch bewegend“, sagte Marjorie Mühleise Danzer. Ihre Schwester Monica ergänzte: „Es ist wie Abschied nehmen.“

Audio:

Jens Kunze hat die Aktion initiiert:
Marjorie Mühleise Danzer und Monica Mühleise, die Nachfahrinnen der Ringers: